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Text File  |  1990-09-18  |  9KB  |  186 lines

  1. Face The Music - Der achtstimmige Musikeditor von MAXON
  2.  
  3. Face The Music (FTM) ist zwar nicht das erste achtstimmige
  4. Musikprogramm für den Amiga, beschreitet aber dennoch in vieler
  5. Hinsicht neue Wege:
  6. FTM ist betriebsystemkonform geschrieben, d.h. es nutzt Pulldown-Menus
  7. Gadgets usw. Die zugrundeliegende achtstimmige Soundroutine ist voll
  8. multitaskingfähig da sie immer nur so viel Prozessorzeit verbraucht, wie
  9. unbedingt nötig. Erstmals werden alle Eigenschaften der Hardware-
  10. Soundkanäle simuliert, d.h. getrennte Lautstärkeeinstellung ist ebenso
  11. möglich wie die Verwendung von Samples mit Loop. Durch einen
  12. Programmierkniff gelang es, die maximale Sample-Abtastrate des Amiga
  13. zu nutzen, weshalb im Höhenbereich klanglich keine Abstriche mehr gemacht
  14. werden müssen.
  15.  
  16. Technische Daten:
  17.  
  18. - Vollständige Emulation von acht unabhängigen Stimmen auf dem Amiga
  19.   (auch Unterstützung von Sample-Loops und kanalmäßig getrennter
  20.   Lautstärkeeinstellung, Nutzung der vollen Amiga-Samplerate)
  21. - Kompatibel auch mit Amiga 3000 bzw. Betriebssystem 2.0.
  22. - Songgeschwindigkeit beliebig einstellbar (nicht vom VBI abhängig).
  23. - Songs können beliebig lang sein (werden grundsätzlich komprimiert
  24.   gespeichert) und bis zu 63 IFF- oder Soundtracker-Samples verwenden.
  25. - Samples können in das gesamte FastMem geladen werden.
  26. - Kein einengendes Pattern-Konzept, das eigentlich nur zum Komponieren
  27.   von Disco-Musik geeignet ist, stattdessen ein durchgehender Song
  28.   (ähnlich Sonix), aber mit Möglichkeiten zur Wiederholung von Passagen
  29. - Spezialeffekte: Flanging, Pitch bend, Lautstärkebeiinflussung usw.
  30. - Vom Hauptprogramm unabhängige Abspielroutine für CLI und Workbench.
  31. - Songs können problemlos in eigene Programme eingebaut werden.
  32.  
  33. Der Editor:
  34.  
  35. - Superschneller Song-Editor, Intuition-Buntzeroberfläche (Gadgets, 
  36.   Pulldown-Menus), Übersichtliche Darstellung der Noten in Textform,
  37.   Benutzerführung in deutscher Sprache.
  38. - Soweit wie möglich Verzicht auf Hexadezimalzahlen, stattdessen
  39.   "Klartext" (z.B. stets Verwendung des Samplenamens statt einer
  40.   laufender Nummer).
  41. - File-Hndling über komfortablen Filerequester.
  42. - Noteneingabe über Tastatur oder MIDI-Keyboard.
  43. - Berücksichtigung der Tonart bei der Eingabe möglich.
  44. - Eingabe von Akkorden über einen Tastendruck.
  45. - Freies Improvisieren über Tastatur oder MIDI-Keyboard.
  46. - Einspielen von Passagen in Echtzeit möglich.
  47. - Komfortable Block-Funktionen (Ausschneiden, Kopieren usw.).
  48. - Speicherbare Voreinstellungen, z.B. Such-Pfade für Sound-Directories.
  49. - Songs können auch als Module (d.h. mit Samples) gespeichert werden.
  50. - Soundtracker-Module können problemlos geladen & weiterverarbeitet werden.
  51. - Ausführliches deutsches Handbuch.
  52. - Ein Sammlung gesampelter IFF-Sounds wird mitgeliefert.
  53.  
  54. Die Menus:
  55.  
  56. Das Projekt-Menu ist weitgehend selbsterklärend. Nur soviel: Ein Modul
  57. ist ein Song, der auch gleich die Samples beinhaltet (gibt keine Probleme,
  58. beim Einladen die richtige Sample-Disk wiederzufinden). Songs sind eher für
  59. Festplattenbesitzer geeignet, die alle Sounds auf dieser haben. Sowohl
  60. Songs als auch Module werden in einem komprimierten Format gespeichert.
  61. Die Abspielroutine für eigene Programme spielt die Module übrigens direkt
  62. (ohne vorhergehende Dekomprimierung) ab.
  63.  
  64. Die meisten Funktionen der Block-Menus entsprechen ungefähr denen einer
  65. Textverarbeitung: Blocks können ausgeschnitten, kopiert, gelöscht werden
  66. usw. Außerdem kann Tonhöhe und Lautstärke des Blocks manipuliert werden.
  67. Weiterhin können Blöcke vertikal und horizontal umgekehrt werden.
  68.  
  69. Das Tonart-Menu legt die Tastaturbelegung bei der Noteneingabe fest. Wählt
  70. man z.B. D-Dur, wird die auf der 2. und 4. Reihe der Tastatur erreichbare
  71. Tonleiter auf D aufgebaut. Das hilft Nicht-Keyboardprofis, leichter
  72. Stücke in anderen Tonarten zu schreiben.
  73.  
  74. Das Metrum-Menu ermöglicht die Festlegung, aus wievielen Zeilen ein Takt
  75. bestehen soll. 1/16 bedeutet also, daß von einer Zeile auf die nächste
  76. eine sechzehntel Note vergeht, d.h. der Takt hat eine Auflösung
  77. von 16 Zeilen. Wird das Metrum geändert, versucht FTM den Song soweit es
  78. geht in das neue Format zu konvertieren. Mit den Auflösungen 1/4, 1/8, 1/16
  79. und 1/32 wird 4/4-Takt (bzw. 8/8-Takt usw.) eingestellt, mit den anderen
  80. Auflösungen sind z.B. 3/4-Takt oder 3/8-Takt möglich.
  81.  
  82. Einstellungen-Menu:
  83.  
  84. - Verschiedenes: Workbench schließen/Song-Icons erzeugen/Tiefpassfilter/
  85.   Größe des Arbeitsspeichers/Default-Tool-Pfad für Song-Icons/Autorenname
  86. - Pfade festlegen: Suchpfade für Songs und Samples eingeben.
  87. - MIDI-Einstellungen:
  88.  
  89. Gadgets:
  90.  
  91. "VOL" und "SPD" bestimmen die Lautstärke und Song-Geschwindigkeit.
  92.  
  93. "1-8" schalten die Tracks an/aus. Grundsätzlich gilt: Ausgeschaltete Tracks
  94. bleiben beim Abspielen des Songs stumm, sind dafür aber zur Wiedergabe
  95. von direkt eingegebenen Noten frei. Sind also z.B. drei Stimmen
  96. abgeschaltet, werden bis zu dreistimmige MIDI- oder Tastatureingaben
  97. direkt wiedergegeben, und zwar mit dem Klang des aktuellen Samples.
  98. Um zu spielen ohne den Song zu verändern, muß sich der Cursor einfach auf
  99. einem ausgeschalteten Track befinden. Sie können so natürlich auch einen
  100. gerade spielenden Song begleiten (es muß eben nur mindestens eine Stimme
  101. abgeschaltet sein).
  102.  
  103. Jeder Track besteht seinerseits aus zwei Spalten, in der linken stehen die
  104. Sample/Lautstärke/Spezialeffekt-Angaben, in der rechten steht die Tonhöhe.
  105. Am linken Rand jeder Zeile steht die Zeilennummer innerhalb des Takts,
  106. an jedem Taktanfang zusätzlich die laufende Nummer des Takts.
  107.  
  108. "EINMAL", "ENDLOS" und "STOP" spielen bzw. stoppen den Song.
  109. Die oberen Pfeilgadgets gehen in der alphabetischen Liste der geladenen
  110. Samples um eine Position vorwärts bzw. rückwärts. Das angezeigte Sample
  111. ist dann das "aktuelle Sample".
  112.  
  113. "LADEN" lädt ein Sample, "ÜBERLADEN" dient zum Ersetzen des aktuellen
  114. Samples durch ein neues, "LÖSCHEN" löscht das aktuelle Sample aus dem
  115. Speicher. Geladen werden alle IFF- und Soundtracker-Samples. Bei
  116. IFF-Samples mit mehreren Oktaven wird nach der zu ladenden Oktave
  117. gefragt.
  118.  
  119. Die unteren Pfeilgadgets sowie die beiden übrigen Gadgets sind derzeit
  120. unbelegt und dienen in der Endversion der Verwaltung der Spezialeffekte.
  121.  
  122. Tastaturbelegung:
  123.  
  124. Die meisten "normalen" Tasten sind mit einer Drei-Oktaven-Klaviatur belegt
  125. (Oktave 0 über Shift bzw. Caps Lock zu erreichen).
  126. Befindet sich der Cursor in der rechten Spalte eines eingeschalteten Tracks,
  127. werden eingegebene Noten in den Song übernommen. Befindet er sich in der
  128. linken Spalte, wird mit den Tasten 0-9 die Lautstärke und mit F6 das
  129. aktuelle Sample im Song gesetzt. Intern werden natürlich die normalen
  130. 64 Lautstärkestufen verwaltet, im Sinne einer bequemeren Editoreingabe
  131. haben sich aber 10 Lautstärkestufen als bester Kompromiß erwiesen. 
  132. Die Lautstärke (0 bis 64) läßt sich in der Endversion auch durch
  133. einen eigenen Befehl im Song setzen.
  134.  
  135. F1:  Track, in dem der Cursor steht ein/ausschalten
  136. F2:  Erhöht die Variable "Q" (Quantisierung) um 1, sie legt die Anzahl der
  137.      Zeilen fest, um die nach der Eingabe einer Note gesprungen wird.
  138. F3:  Song einmal von Anfang an spielen
  139. F4:  Song von der Cursor-Zeile an spielen
  140. F5:  Song stoppen
  141. F6:  Befindet sich der Cursor in der linken Spalte des Tracks, wird das
  142.      aktuelle Sample hier eingesetzt. Es ist dann für den Rest dieser
  143.      Spur gesetzt und braucht nicht noch einmal bei jeder Note angegeben
  144.      zu werden.
  145. F7:  Macht das an der Cursorposition im Song gesetzte Sample zum aktuellen
  146.      Sample.
  147. F8:  Derzeit unbelegt.
  148. F9:  FTM merkt sich die aktuelle Zeile.
  149. F10: FTM spielt ab der mit F9 markierten Zeile
  150.  
  151. Pfeiltasten: Cursorbewegung
  152. + Shift: Um 1 Takt/Track vor/zurück
  153. + Ctrl:  An Song/Zeilen-Anfang/-Ende
  154. + Alt:   Sprung zur nächsten/vorhergehenden Note
  155.  
  156. Alt-Links/Rechtspfeil: Ein Sample weiter/zurück (wie Pfeilgadgets)
  157.  
  158. Del:             Note an der Cursorposition löschen
  159. Shift-Del:       Aktuelle Zeile löschen
  160. Backspace:       Note vor dem Cursor löschen
  161. Shift-Backspace: Zeile vor dem Cursor löschen
  162. Tab:             1 Leer-Note einfügen
  163. Shift-Tab:       1 Leer-Zeile einfügen
  164. Tilde:           Tilde-Puffer (wird oben in eckigen Klammern angezeigt)
  165.                  einsetzen
  166. Shift-Tilde:     Note an Cursor-Position in Tilde-Puffer kopieren
  167. Alt-Tilde:       Suchfunktion: Nächstes Vorkommen des Tilde-Puffers
  168.                  im Song suchen
  169.  
  170. Der Filerequester:
  171.  
  172. Hat alle Amiga-üblichen Funktionen, zusätzlich ein "VORSCHLAG"-Gadget,
  173. das aus den Voreinstellungen ein Directory vorschlägt ("DIR" um das
  174. vorgeschlagene Verzeichnis zu lesen).
  175.  
  176. Alle Stringgadgets in FTM unterstützen übrigens den "SHIFT-RETURN-Standard"
  177. um das vorhergehende Stringgadget zu aktivieren.
  178.  
  179. In der Version 0.80 noch fehlende bzw. unvollständige Funktionen:
  180.  
  181. - Berücksichtigung von MIDI-Keyvelocity und Echtzeitbefehlen
  182. - Automatische Akkordgenerierung durch Noteneingabe zusammen mit Alt-Taste
  183. - Modus zum Einspielen von Tracks in Echtzeit
  184. - Spezialeffekte/Befehle zur Passagenwiederholung
  185. - Abspielroutine für CLI/Workbench/Eigene Programme
  186.